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Es handelt sich um eine Aufgabe, mit der die meisten Menschen nur selten oder sogar nur einmal im Leben betraut werden. Einen Junggesellenabschied zu organisieren, kann eine echte Herausforderung sein und dabei passieren immer wieder dieselben Fehler. Wenn Sie jedoch richtig an die Sache herangehen, lernen Sie viele wichtige Lektionen fürs Leben – und er wird garantiert für alle Beteiligten zum unvergesslichen Erlebnis. Folgende Tipps helfen ihnen dabei, als Trauzeuge oder Trauzeugin wirklich gute Arbeit zu leisten. Das gilt gleichermaßen beim Junggesellenabschied für den Bräutigam als auch beim Junggesellinnenabschied für die Braut.
Grundregeln für einen erfolgreichen „JGA“
Die Tradition verstehen und nicht auf die leichte Schulter nehmen
Umgangssprachlich wird der Junggesellenabschied beziehungsweise Junggesellinnenabschied auch als JGA bezeichnet. Eine Tradition, die mittlerweile jeder kennt und die in fast allen westlichen Kulturen verankert ist. Der JGA ist sogar Thema zahlreicher Hollywood-Filme, die Besuchermassen in die Kinos gelockt haben. Sie dienen oftmals als Inspiration bei der Planung und so haben sich einige Klassiker herauskristallisiert, wenn es um die Aktivitäten geht. Doch dazu später mehr.
Erst einmal ist ein Blick auf die Frage interessant, woher diese Tradition überhaupt stammt. Eigentlich ist sie hierzulande erst seit einigen Jahren, vielleicht seit wenigen Jahrzehnten populär geworden. Davor waren eher Polterabende üblich, die nun so langsam aus der Mode kommen. Sie können aber als ein Vorläufer der Junggesellenabschiede betrachtet werden, wie sie heutzutage gefeiert werden. Denn während die Polterabende in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert abgehalten und von Braut sowie Bräutigam gemeinsam gefeiert werden, findet eine ähnliche Tradition in den USA sowie in Großbritannien geschlechtergetrennt statt: die sogenannte „Stag Party“ bei den Männern und die „Hen Night“ bei den Frauen. Seit den 1980ern wurde daher auch hierzulande immer häufiger getrennt gefeiert und in diesem Rahmen zunehmend Alkohol konsumiert.
Weiter vorangetrieben wurde diese Entwicklung durch die bereits erwähnten Filme, sodass sich die Tradition von den USA über die ganze Welt ausbreitete. Stichwort: Amerikanisierung. Es handelt sich also um keine deutsche Tradition, jedoch gehört sie für viele deutsche Brautpaare mittlerweile fest zur Hochzeit hinzu und somit wird vorausgesetzt, dass die Trauzeugen einen JGA organisieren. Was früher noch lose „Sauftouren“ ohne festes Programm waren, sind heutzutage ein- oder mehrtägige Ausflüge, die komplett durchgeplant sind und ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten darstellen. Alkohol kann dabei eine Rolle spielen, muss er aber nicht.
Wann findet der JGA statt?
Wie soeben erwähnt, wurde der Polterabend und darauf basierend später der JGA am Abend vor der Hochzeit gefeiert. Allerdings hat dies in allzu vielen Fällen dazu geführt, dass Braut oder Bräutigam am Hochzeitstag verkatert waren. Manchmal waren sie sogar noch stark alkoholisiert, was nicht die besten Voraussetzungen für den angeblich schönsten Tag im Leben bedeutete. Daher wird der Junggesellenabschied mittlerweile meist mehrere Tage oder sogar Wochen vor der Hochzeit gefeiert. Dementsprechend kann am Vorabend noch der klassische Polterabend durchgeführt werden. Es handelt sich um kein Entweder-oder.
Den genauen Termin stimmen Sie mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab. Je mehr Termine Sie zur Auswahl stellen, desto mehr Personen können schlussendlich mitkommen. Deshalb empfiehlt sich eine frühzeitige Planung, damit alle ihre Wunschtermine nennen und ihre privaten Termine entsprechend legen können. Denn genau das ist den meisten Brautpaaren bei ihrem JGA am wichtigsten: Zeit mit so vielen Freunden wie möglich zu verbringen.
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Was Sie als Trauzeuge oder Trauzeugin sonst noch beachten sollten
Die richtige Planung ist also das A und O für einen gelungenen JGA. Erst einmal sollte Ihnen daher bewusst sein, dass diese Aufgabe zu Ihren „To-Dos“ gehört, wenn Sie das Amt als Trauzeugin oder Trauzeuge annehmen. Beginnen Sie dann rechtzeitig mit der Planung und halten Sie diese möglichst vor dem Bräutigam oder der Braut geheim. Lassen Sie sich aber frühzeitig eine Liste mit Personen geben, die er beziehungsweise sie gerne dabeihätte.
Am besten gründen Sie daraufhin eine Gruppe in einem Messenger und stimmen die Planungen mit den Teilnehmern ab. Besprechen Sie mögliche Termine, Programmpunkte, aber auch das Budget, damit alle ihre Wünsche sowie Grenzen äußern können. Schlussendlich haben Sie aber die Aufgabe der Steuerung inne und fällen die endgültigen Entscheidungen, falls sich die Gruppenmitglieder nicht einig werden. Hier gilt es, mit Fingerspitzengefühl vorzugehen.
Zuletzt ist das Timing wichtig. Je früher Sie alle relevanten Informationen kommunizieren wie Ort, Programm und Kosten, desto besser können die Teilnehmer planen. Das erhöht die Chance, dass so viele Eingeladene wie möglich kommen. Setzen Sie daher zu Beginn der Planungen gewisse Prioritäten, gegebenenfalls in Absprache mit dem Brautpaar. Stellen Sie grundlegende Fragen, wie: Was wünschen sie sich für ihren JGA? Was ist ein absolutes „No-Go“? Sind ihnen Location und Programm wichtiger oder möglichst viele Teilnehmer? Stecken Sie also einen groben Rahmen ab, dann können Sie sicher sein, dass die Braut oder der Bräutigam mit Ihren Planungen zufrieden sein wird – und das hat schlussendlich Priorität.
Mögliche Ideen für einen JGA der besonderen Art
Klassische Unternehmungen für den Junggesellenabschied
Nachdem Sie den groben Rahmen kennen, geht es an die Details. Nun müssen Sie überlegen, welche Programmpunkte beim JGA auf dem Plan stehen sollten. Wie bereits erwähnt, kann er einen Tag und eine Nacht oder sogar mehrere Tage andauern. Wer sich an Hollywood-Filmen ausrichtet, kann zum Beispiel einen Besuch im Casino als typische Aktivität für den Junggesellenabschied planen. Dann ist jedoch wichtig, dass alle Teilnehmer alt genug sind und weitere rechtliche Regelungen eingehalten werden. Gegebenenfalls lohnt es sich, sich vorab auf speziellen Plattformen im Internet zu informieren, sei es über gute Casinos, über aktuelle Gesetze oder über die Spielregeln. Weitere beliebte Ideen für den JGA sind:
- Besuch in einem Freizeitpark
- Picknick in einem Park
- Wanderung oder Fahrradtour
- Weinwanderung mit Leiterwagen
- Event-Dinner wie ein Krimi-Dinner
- Schnitzeljagd oder Stadtrallye
- Fahrt mit einem Boot oder Kanu
- Buchung eines „Bier-Bikes“
- Geocaching mit besonderen Aufgaben
- Lasertag- oder Paintball-Spiel
- Besuch eines Poledance-Kurses
- Durchführung eines kreativen Fotoshootings
Damit ist die Liste an Ideen noch lange nicht zu Ende. Auch kürzere oder längere Reisen vom Wellness-Wochenende bis hin zur Woche auf Mallorca sind beliebte Optionen. Als Trauzeugin oder Trauzeuge genießen Sie also Gestaltungsfreiheit und können das Programm somit ganz nach dem Geschmack von Braut oder Bräutigam ausrichten. Berücksichtigen Sie dabei auch, ob die Braut beispielsweise schwanger ist oder ob andere Besonderheiten wie eine Kinderbetreuung eingeplant werden müssen. Was möglich und erwünscht ist, hängt also vom Einzelfall ab.
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Lustige Spiele sind ein Muss!
Sie können all diese und viele weitere Ideen frei miteinander kombinieren. Auf dem Junggesellinnenabschied können Sie sich beispielsweise zuerst zum Brunch treffen, anschließend einen Poledance-Kurs besuchen und zuletzt im Wellness-Hotel entspannen. Oder Sie planen für den Junggesellenabschied eine Runde Lasertag, danach eine Schnitzeljagd als Trinkspiel und zuletzt den Besuch in einer Bar. Je ungewöhnlicher und je passender zu den Vorstellungen von Braut oder Bräutigam, desto erfolgreicher wird der JGA.
Eine Sache darf aber niemals fehlen, nämlich lustige Spiele. Hierbei muss es sich nicht zwingend um den „Bauchladen“ und Trinkspiele handeln. Doch Spiele auf die eine oder andere Weise von „Wahrheit oder Pflicht“ bis hin zu vorgefertigten Fragebögen über das Brautpaar sind immer eine lustige Auflockerung der Junggesellenabschiede. Sie gehören für viele Menschen daher untrennbar zu einem denkwürdigen gemeinsamen Tag und verleihen ihm das gewisse Etwas. Bereiten Sie daher auch einige Spiele zu passenden Zeitpunkten vor oder bitten Sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, diesbezüglich selbst kreativ zu werden. Jeder kann und darf sich schließlich gerne einbringen, damit nicht die gesamte Planung an den Trauzeugen hängt. Sorgen Sie also für eine positive Stimmung und ermuntern Sie die Gruppenmitglieder, eigene Ideen einzubringen. Dann kreieren Sie sicher ein Programm, das alle begeistert – eben einen JGA, der im positiven Sinne unvergesslich wird.