Die Flitterwochen zählen zu den ältesten und schönsten Hochzeitsbräuchen, die es gibt. Braut und Bräutigam fahren in dieser Zeit das erste Mal seit der Eheschließung gemeinsam in den Urlaub. Alle Ehepaare stimmen darin überein, dass die eigene Hochzeit der schönste Tag des Lebens sein soll. Doch die vorherige Organisation kostet gemeinhin sehr viel Zeit und Kraft. Somit gibt es kaum etwas Schöneres, als frisch vermählt anschließend entspannte Tage zu zweit zu genießen. Glückliche Paare sollten die Planung und den Ablauf der Hochzeitsreise allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen. Damit die „Honeymoon“-Phase nicht von schlechter Stimmung überschattet wird, gilt es rechtzeitig zu planen. Die nachfolgenden Anregungen helfen dabei, die Flitterwochen gelassen anzugehen und umzusetzen.

Der erste Schritt: Die Hochzeitsreise planen und buchen

Die anstehenden Flitterwochen zu planen, gestaltet sich zumeist ebenso aufwendig wie die Hochzeitsplanung selbst. Traditionellerweise ist der Bräutigam dafür zuständig, die Hochzeitsreise zu organisieren. Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass er allein entscheidet, wohin die Reise geht. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der beiden Turteltauben zu berücksichtigen. Je besser und gründlicher die Planung erfolgt, desto unbeschwerter läuft die Hochzeitsreise ab.

  • Spätestens ein halbes Jahr vorher sollte das anvisierte Urlaubsparadies der Hochzeitsreise Nur dann lassen sich die Flüge und Hotels zu einem günstigen Preis buchen. Falls sich durch die Hochzeit eine Namensänderung ergibt, sollte die Buchung dennoch rechtzeitig stattfinden. Für die Hotelbetreiber ist es kein Problem, wenn ein Ehepaar die Flitterwochen mit den alten Namen antritt.
  • Es gibt für das „Wann“ der Hochzeitsreise keinen festen Zeitpunkt. Manche Brautpaare verreisen wenige Tage nach der Hochzeit, andere lassen sich Monate oder Jahre Zeit. Es kommt hierbei allein auf den individuellen „Rhythmus“ des Paares an.
  • Um bei den Flitterwochen preislich das Beste herauszuholen, lohnt sich ein Vergleich der Angebote im Internet und Reisebüro. Viele Veranstalter offerieren spezielle Honeymoon-Specials. Sogenannte „Flitterwochen-Hotels“ verwöhnen die frisch vermählten Eheleute mit kleinen Annehmlichkeiten, Geschenkkörben oder Massagen.
  • Bei der Buchung der Specials bestehen die Veranstalter zumeist auf eine Heiratsurkunde.
  • Zusätzlich zur gewählten Buchung sollten sich Ehepaare rechtzeitig über die Bedingungen am Urlaubsort informieren. So erfordern beispielsweise bestimmte Fernreiseziele eine Reihe von Impfungen. Für detaillierte Informationen zur geplanten Auslandsreise ist das Auswärtige Amt der richtige Ansprechpartner. Hilfreich ist insbesondere die bereitgestellte Krisenvorsorgeliste „Elefand“. Registrierte Ehepaare können so im Bedarfsfall am Urlaubsort von schnelleren Krisenreaktionen der deutschen Auslandsvertretungen profitieren.

Das richtige Setting der Hochzeitsreise: Wie Turteltauben die beste Reisezeit abpassen und nutzen

Die erste Frage, die sich frisch vermählten Eheringträgern stellt, hängt mit der Entfernung des Reiseziels zusammen. Die klimatischen Bedingungen der Fernreiseziele sind oftmals nicht identisch mit den Wetterlagen innerhalb Europas. Ein Ehepaar tut gut daran, die klimatischen Voraussetzungen bereits bei der Buchung zu berücksichtigen. Nur dann kann es den optimalen Reisezeitpunkt, in dem angenehme Temperaturen herrschen, abpassen. So gilt es alle Länder Südeuropas – Spanien, Portugal, Griechenland oder Italien – in den Sommermonaten zu meiden. Zum einen kommt nicht jedes Paar mit hohen Temperaturen über 30 Grad zurecht. Zum anderen ist der touristische Zulauf in dieser Zeit enorm. Das macht es schwer, die ersehnte Zweisamkeit ungestört zu genießen. Wohltuendere Temperaturen im Mittelmeerraum herrschen zwischen Mai und Juni sowie im September und Oktober.

Bei tropischen Fernreisezielen bieten sich die geplanten Flitterwochen möglicherweise in der Regenzeit von Mai bis Oktober an. Denn anders als der Begriff vermutet lässt, regnet es zu dieser Zeit nicht ununterbrochen. Vielmehr kann es über den Tag verteilt zu kleinen Regenschauern kommen. Für den Geldbeutel der frisch Getrauten ist diese touristische Nebensaison wesentlich günstiger. Denn die Hotels vor Ort kosten teilweise bis zu 50 Prozent weniger als in der Hauptsaison. Andere ferne Länder wie Australien oder Neuseeland kommen aufgrund ihrer weitestgehend milden Temperaturen als ganzjährig schöne Reiseziele infrage.

Bezahlbarer Luxus: Warum sich viele Ehepaare für „Minimoon“ statt „Honeymoon“ entscheiden

Weniger ist manchmal mehr. Das gilt besonders im Hinblick auf die Hochzeitsreise, da sie einmalig ist und nicht auf dieselbe Weise wiederholt werden kann. Immer mehr Ehepaare ziehen eine „Minimoon“-Reise einer ausschweifenden Hochzeitsreise vor. Die Gründe dafür sind vielgestaltiger Natur. Manche Frauen treten die Hochzeitsreise schwanger an. Andere Paare haben nicht so viel Urlaubszeit. Sie erleben lieber eine Woche luxuriösen Urlaub, anstatt zwei Wochen im Mittelmaß miteinander zu verbringen. Schließlich kann es nicht schaden, die zweite Woche als effektive Paarzeit zu nutzen: mit Nichtstun statt Hausarbeit, Umzug oder diversen bürokratischen Angelegenheiten. Auch liegen die schönen Minimoon-Ziele nicht unbedingt in der Ferne. In romantischen Wellness-Hotels in Deutschland oder Österreich können Ehepaare einige Tage lang die Seele baumeln lassen. Alternativ planen sie sonnige Kurzflitterwochen an europäischen Stränden oder erkunden spannende europäische Metropolen wie Barcelona oder Paris auf einem kurzweiligen Städtetrip.

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80 Prozent der Hochzeitspaare genießen ihre Flitterwochen außerhalb Europas.

Besondere Flitterwochen-Tipps für eine unvergessliche Reise

  • Nach der Hochzeit sind die Fotos von der Reise ein unschätzbar wertvolles Andenken. Bei einem sogenannten Honeymoon-Shooting posiert das Brautpaar erneut in der traditionellen Hochzeitsrobe. Das ein- bis zweistündige Shooting leitet ein professioneller Hochzeitsfotograf. Es ist ratsam, vorab zu checken, ob sich am Urlaubsort professionelle Fotografen aufhalten. Alternativ gibt es deutschlandweit Fotografen, welche das Hochzeitspaar während der Hochzeitsreise mit der Kamera begleiten.
  • Die Lieblingssongs der Hochzeit sollten ebenfalls während der Flitterwochen laufen. Auf diese Weise hält sich das Paar die berührenden Augenblicke der Hochzeit gegenwärtig in Erinnerung. Dies hilft insbesondere, wenn es doch einmal zu Meinungsverschiedenheiten kommt.
  • Der heilige Bund der Ehe lässt sich nicht nur einmal begehen, sondern stets auffrischen: entweder beim jährlichen Hochzeitsjubiläum oder bei einer wundervollen Sandzeremonie. Sie findet eigentlich während der Hochzeit statt. Doch steht es einem Paar frei, diese vollkommen für sich in den Flitterwochen zu wiederholen. Dafür benötigen Brautpaare lediglich drei Gefäße und verschiedenfarbigen Sand. Das leere Glas steht zwischen den Verliebten, während beide Parteien jeweils ein sandgefülltes Glas halten. Beide lassen ihren Sand abwechselnd in das leere Gefäß rieseln. Zuletzt schließen beide die Symbiose mit den letzten Sandkörnern ab. Das mit Sand gefüllte Gefäß sollte das Brautpaar in Ehren halten. Es erinnert, dekorativ in der Wohnung stehend, Jahrzehnte später an den wundervollen und glücklichen Eheschwur.

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